Planung

6 Todsünden in der modernen Küche

Der blanke Küchen-Albtraum: Geräte aus Vorkriegszeiten. Schränke zum reinkriechen. Tun Ihre Augen auch schon weh? Und Ihr Rücken? Wenn man doch nur mehr erkennen könnte bei dem Licht... Naja, Hauptsache der Fernseher hat Strom! | © Dario Lo Presti - Fotolia.com

Die moderne Küche ist vieles: schick, praktisch, ökologisch, individuell. Und möglichst frei von ganz bestimmten Fehlern. Wenn wir so wollen: Todsünden in der modernen Küche. Wir haben die 6 größten Sünden für die moderne Küche zusammengestellt.

#1 Vergeudete Energie

Manchmal ist der etwas klapprige Kühlschrank „noch gut“, der E-Herd zwar schon etwas angestaubt, aber voll funktionsfähig. Ältere Elektrogeräte werden weiter genutzt – natürlich! Das Dumme ist nur: Sie fressen auch richtig Strom. Und das passt so gar nicht in das Konzept der modernen Küche. Und es sind beileibe nicht die Großgeräte, die sich hier bemerkbar machen. Wie alt sind denn eigentlich Toaster, Mikrowelle und Wasserkocher?

Lösung: Langsam und stetig ältere Küchengeräte austauschen. Vor allem, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Was sich spontan auf die Höhe der eigenen Stromrechnung auswirkt. Zum anderen: moderne Küche, moderne Elektronik. Allein im Bereich der Kochfelder gibt es allerlei spannende Spielereien – natürlich nur bei den modernen Geräten.

#2 Krummer Rücken

Auf den Knien vor dem Küchenunterschrank herumrutschen, um im hinterletzten Eck diese eine Schüssel zu finden? Gibt es in der modernen Küche nicht. Da wird nämlich ergonomisch gearbeitet. Unter- und Oberschränke bringen Auszüge mit – so kommt man bequem an jede kleine Schüssel. Auch, wenn man die immer nur einmal im Jahr braucht. Backofen, Geschirrspüler oder kleine Kühlschränke? Berühren hoffentlich nicht den Fußboden. Denn alles, was mit heißen oder schweren Köstlichkeiten beladen wird, sollte auf Arbeitshöhe sein. Sprich: Keinesfalls auf dem Fußboden.

Ergonomie ist noch mehr: Lebensmittel, Pfannen, Arbeitsplätze zum kühlen, spülen oder braten sind an strategisch günstigen Stellen. Spart jede Menge Platz selbst in der kleinsten Küche, macht aber auch schlichtweg mehr Spaß beim schnibbeln.

Lösung: Vorhandene Schränke lassen sich mit Auszügen nachrüsten. Eine zonengerechte Aufteilung der Pfannen, Arbeitsplatten und Lagerungsschränke lässt sich oft einfach so ändern. Fröhliches Tetris am bestehenden Küchensystem!

#3 Design von Annodazumal

Klar, Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Lieblose Standardküchen müssen aber nicht mehr sein. Selbst die kostengünstige Küche vom Baustoff-Discounter kann ziemlich schnell ziemlich schick werden. Wie? Mit beklebten Fronten, erneuertem Fliesenspiegel, flippiger Dekoration drumherum … Der Möglichkeiten gibt es viele. Und Farbe ist, neben klassisch-kühlem Schwarz-/Weiß/Edelstahl ebenfalls eine gute Idee. Immer.

Lösung: Inspirieren lassen. Entspanntes googlen in Einrichtungsmagazinen, Bilddatenbanken – oder bei DIY-Seiten

#4 08/15 Arbeitshöhen

Die Menschen werden seit Jahrzehnten immer größer. Kein Grund also, alle Arbeitsflächen gleich niedrig zu halten. Das hatten wir in #2 mit dem krummen Rücken schon mal. Ist aber so wichtig, dass zu niedrige Arbeitshöhen in der modernen Küche einen ganz eigenen Todsündenpunkt bekommen.

Moderne Küchen bringen nämlich in der Regel höhenverstellbare Füße mit. Oder werden gleich in unterschiedlichen Standardhöhen produziert. Für 1,80m große Personen wird als Standard-Arbeitsplattenhöhe übrigens 1,06 Meter empfohlen. Maßband raus: Wie hoch ist Ihre Arbeitsplatte? Und bitte auch beachten: Spülbecken oder Ceranfeld dürfen gern unterschiedliche Höhen mitbringen. Diese „Brüche“ in modernen Küchen sind immer noch ungewohnt, aber richtig rückenfreundlich.

Lösung: Kontrollieren, wie hoch die Küche eigentlich ist – und ob sich im Küchenuntergrund noch ein paar Zentimeter herausholen lassen. Falls Bedarf besteht. Ansonsten: Kücheninseln und weitere Arbeitflächen „aufstocken“, wann immer es möglich ist. Der Rücken sagt dann freundlich „Danke!“.

#5 Dunkelkammer Küche

Ach, ein düsteres Kapitel für die Küche ist das. Eine einzelne kleine Lampe am Küchenhimmel, vielleicht spendet ein Fenster Tageslicht. Vielleicht auch nicht. Fehlendes Lichtmanagement macht aus der schicken Designküche jedenfalls schnell die Dunkelkammer des Hauses. Bequemes kochen? Ist bei permanenter Kunstbeleuchtung unwahrscheinlich.

Lösung: Unter den Hängeschränken, in Schubläden oder dunkleren Ecken lassen sich LED-Beleuchtungselemente nachrüsten. Und das schnell, bequem und günstig. Kein Koch muss in der finsteren Küche arbeiten!

#6 Eine Steckdose muss reichen!

Es gibt sie: Diese Räume, in denen 2 Steckdosen den kompletten Strombedarf abdecken sollen. In der modernen Küche geht die Rechnung daneben. Denn: Kühlschrank, Kochfeld, Backofen, Mikrowelle, Kaffeemaschine, Toaster, Wasserkocher … Soll ich weiter machen?

Wir sehen: Moderne Küche und modernes Stromnetz, das muss sein. Sauber verteilte Anschlüsse im Raum, um mehrere Geräte mit hohem Stromverbrauch parallel zu nutzen. Denn: Der Geschirrspüler läuft während der Backofen den Nachtisch bäckt und auf dem Herd das Abendessen köchelt. Das Fleisch aber bitte separat, im externen Kontaktgrill. Und wenn dann noch wer den Dunstabzug benutzt oder eine Runde Teewasser braucht – das muss das Stromnetz aushalten!

Lösung: Bevor die schicke neue Wohnung bezogen wird: Vom Fachmann prüfen lassen, wie das mit der Lastverteilung so ist. Letztlich hilft bei unzureichender Stromversorgung auf lange Sicht nur eins: Küche raus, Wand auf, zusätzliche Leitungen rein. Ende.

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Freie Redakteurin bei moderne-küche.com - Highend-Küchennutzer mit Hang zum Test von elektronischen Spielereien in der Küche. Kocht und backt in kreativen Denkpausen, zur Beruhigung, zur Aufmunterung, wenn der kleine Hunger kommt (also eigentlich immer!).